|
Wahrscheinlich
in der Stimmung der Millenium-Umnachtung, habe ich im Jahr 2000 ein
Auto erstanden, welches mit Fug und Recht als pures 'Fun-Car'
bezeichnet werden kann: viel zu wenig Platz, viel zu unwirtschaftlich,
Nutzwert fast gleich null - aber man gönnt sich ja sonst nichts :).
■
Dieses Fahrzeug
sollte mir auch lange Spaß bereiten. Dazu bekam es eine
gut belüftete Garage und wurde auch ausreichend gut gepflegt. Das
Checkheft
ist ebenso vorbildlich geführt und die Werkstatt, natürlich
eine orginal Merdeces Vertragswerkstatt, bekommt das Fahrzeug auch
mindestens alle 6 Monate zu sehen, um Sommer- oder Winterpneus
aufzuziehen und die gerade nicht benutzten Reifen einzulagern. Meine km-Leistung beträgt
keine 10.000 km / Jahr, sodass ich dieses Auto deutlich über
ein Jahrzehnt hätte fahren wollen. Ja, es
hätte ein rundum sorgloses Autoleben sein können.
|
|
Aber im Frühjahr 2008, beim
Wechsel auf die Sommerreifen,
entdeckte ich, der
dümmlich dabeistehende Laie, beim Auf- und Ablaufen an meinem
radlosen
Gefährt deutliche Roststellen in den Radläufen - konnte das
sein? NACH 8 JAHREN???
■
Ich sprach sofort den
Werkstattmeister darauf an, der mir erst einmal verdächtig
wortreich versicherte,
dass er das 'Problem' auch gerade erst das erste Mal wahrnehme, das
müsse ich ihm glauben ... nanu ... ich hatte ihm noch gar keine
Vorwürfe gemacht. Noch nicht ... Erst folgte eine
äußerst
amüsante Episode des Kalenderstudiums.
"Ja, Mercedes gebe
8 Jahre Garantie auf Rost, das Auto war zu dem Zeitpunkt aber genau 8
Jahre und 10 Tage alt ... leider zu spät, ist nichts mehr zu
machen"
WAS???
■
Ich hielt es für einen launigen Scherz des jugendlichen
Werkstattmeisters und fragte, was denn nun zu machen wäre. Es war
aber leider kein Scherz! Er könne den Fall gerne mal 'ins System
geben', aber das hätte keinen Sinn, das wisse er jetzt schon.
'Aha', dachte ich, 'viel Erfahrung mit rostenden Fahrzeug einer
Luxusmarke.'
■
|
|
Der
Hinweis, dass die Roststellen doch schon weit älter seinen als 10
Tage ließ er nicht gelten. Und nein, beim Radwechsel, also wenn
man sich die Nasenspitze dabei fast rostig macht, sei die
Werkstatt nicht verpflichtet, auf Rost zu achten ... ähh ... um
genau zu sein, gab es schon auch mal 'Anweisungen', so etwas
geflissentlich zu übersehen und den Kunden bloß nicht zu
informieren - zumindest nicht in den ersten 8 Jahren. Von wem?? Oh mein
Gott, da dürfe er doch nicht drüber sprechen!!
■
Recherchen meinerseits bezüglich dieser 'Anweisungen' laufen noch,
es verdichten sich aber Hinweise, dass der Mann sich das nicht aus den
Fingern gesogen hat und dass evtl. sogar Schriftliches dazu zu finden
ist ...
■
Für mich ist
das aber erst mal zweitrangig. Ich habe mittlerweile die Aussage eines
Sachverständigen, dass die auf den Bildern zu sehenden Teile seit
weit über einem Jahr gut sichtbar vor sich hin rosten und eine
Fachwerkstatt dies beim Radwechsel mindestens 2 Mal nicht gesehen haben
will. Man wird sehen, was sich daraus ergibt.
|
|
Es
gibt mittlerweile auführliche Untersuchungsergebnisse zu den
Roststellen an dem Fahrzeug. Praktisch alle Blechkanten rosten mehr
oder weniger, auch am Motorraum und dem klappbaren Stahldach. Eine
Sanierung wird auf ca. 4000€ geschätzt! Toll!
■
Wie gehts nun weiter mit der rostenden Karre (ja, mein Verhältnis
zu dem Auto hat sich etwas eingetrübt)? Nun, ich habe über
eine andere - sehr freundliche und hilfsbereite Werkstatt - einen
Kulanzantrag bei Mercedes stellen lassen. Der wurde erst mal auch
abgelehnt, ich sollte wohl nochmal persönlich in Maastrich betteln
gehen. Es gäbe angeblich Fälle, in welchen für solch ein
Fahrzeug auch nach den 8 Jahren eine Lösung gefunden wurde.
■
|
|
Ich würde liebend gerne
über einen weiteren solchen Fall hier berichten, nämlich von
meinem!
HALLO
MERCEDES,
im Frühjahr 2009 werde ich den Rest dieser Seite mit Fotografien
füllen
und vom Ausgang der Sache berichten. Ich hoffe, ich kann tolle Bilder
von restaurierten Radläufen und eines funkelnden Fahrzeugs hier
präsentieren. Ich würde auch gerne davon berichten, wie toll
eine
große, tradionsreiche Firma zu ihren Fehlern stehen kann und sie
ausbügelt, anstatt auf dem Rücken des Kunden auszutragen.
■
... stay tuned ...
|
|